Digitale Barrierefreiheit: Was das neue Gesetz für Stellenmärkte bedeutet (Teil 1)

Frau neben Schreibtisch mit einem Blatt Papier
Pavel Danilyuk / pexels

Digitale Barrierefreiheit gewinnt immer mehr an Bedeutung sowohl aufgrund gesetzlicher Regelungen und auch aus wirtschaftlicher Sicht. Für Stellenmarktbetreiber:innen, insbesondere Zeitungs-, Fachverlage und Nischenjobportale, bietet eine barrierefreie Gestaltung die Chance, eine breitere Zielgruppe zu erreichen und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Vor allem Bewerber:innen mit Einschränkungen profitieren von einer besseren Zugänglichkeit zu Stellenangeboten und gleichzeitig profitieren Betreiber:innen von einer höheren Benutzerfreundlichkeit und besseren Platzierung bei Suchmaschinen.

Die neue Gesetzeslage: Was verändert sich für Online Stellenmärkte?

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Deutschland und das Barrierefreiheitsgesetz (BaFG) in Österreich setzen den European Accessibility Act (EAA) nun in nationales Recht um. Mit diesen Gesetzen werden Wirtschaftsakteure verpflichtet, ab 28. Juni 2025 bestimmte digitale Anforderungen zur Barrierefreiheit umzusetzen. Grundsätzlich betrifft das Gesetz Produkte sowie entgeltliche, verbraucherorientierte Dienstleistungen. Jobbörsen und Stellenmärkte werden weder explizit inkludiert noch ausgeschlossen. 

Den Rahmen für die technische Umsetzung von digitaler Barrierefreiheit bilden die Web Accessibility Guidelines (WCAG) in der Version 2.1 und dem Level AA, das ist ein internationaler Standard, der in Europäischen Normen referenziert wird und darüber in die oben genannten nationalen Gesetze eingeht.

Was heißt das konkret für alle Stellenmärkte und Jobbörsen?

  • Reine Anzeigenplattformen, auf denen Bewerber:innen sich kostenlos auf Stellen bewerben können, sind nach aktueller Auslegung nicht direkt davon betroffen.
  • Falls kostenpflichtige Zusatzservices für Bewerber:innen angeboten werden (z. B. Premium-Profile, Lebenslauf-Checks oder KI-gestützte Bewerbungsoptimierung), könnte das Gesetz relevant werden. Wir empfehlen, dass Sie sich mit Ihren Rechtsabteilungen in Verbindung setzen

Grundsätzlich ist es wichtig sich mit der Thematik vertraut zu machen, da Sie damit Ihre Jobbörse verbessern und inklusiver gestalten und künftig weiteren Regulierungen bereits einen Schritt voraus sind.

Wir unterstützen Betreiber:innen von Stellenmärkten mit modernen Technologien, die eine barrierefreie und benutzerfreundliche Gestaltung ermöglichen. Unserer Standard folgt den WCAG 2.1 AA. Wollen Sie eine barrierefreie und nutzerfreundliche Jobbörse?

Warum sind barrierefreie Stellenmärkte auch ohne gesetzliche Pflicht sinnvoll?

Selbst wenn Stellenmärkte aktuell nicht zur Barrierefreiheit verpflichtet sind, ergeben sich zahlreiche Vorteile wenn die Web Content Accessibility Guidelines beachtet werden:

  1. Erweiterte Reichweite: Menschen mit Behinderung – bis zu 15 % der Bevölkerung haben eine dauerhafte oder temporäre Einschränkung – sind eine bedeutende Zielgruppe, die oft nicht explizit beachtet wird.  Durch eine einfache Navigation, klare Strukturen und bessere Lesbarkeit (leicht verständliche Texte) wird die User Experience gesteigert und führt auch zu erhöhter Nutzerzufriedenheit und Conversion Rates.
  2. SEO Vorteile: Barrierefreie Webseiten sind häufig besser strukturiert, haben schnellere Ladezeiten und werden daher von Suchmaschinen bevorzugt. 
  3. Zukunftssicherheit durch Vorbereitung: Wer sich bereits heute mit Barrierefreiheit befasst, bleibt flexibel und ist auf mögliche gesetzliche Änderungen bereits bestens vorbereitet.

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