Recruiting verändert sich – und genau das ist eine große Chance für Stellenmärkte.
Das Problem erkennen
In unserem Webinar Anfang Juli mit Stephan Körting und Barbara Steinkellner sprachen wir über folgende Themen:
- Warum klassische Stellenazeigen-Produkte heute keine Probleme mehr lösen
- Warum Arbeitgeber mit Zeitmangel und einer Überfülle an Möglichkeiten kämpfen, gleichzeitig aber keine klare Antwort darauf bekommen, warum die erwarteten Bewerbungen ausbleiben
Viele Medienberater adressieren Kunden mit einem scheinbar starken Portfolio, doch der reine Produktverkauf (z.B. nur eine Stellenanzeige oder ein Liste an Paketen) führt oft nicht zum gewünschten Erfolg. Wenn Arbeitgeber ein „Baukasten-Chaos“ statt klarer Empfehlungen vorfinden, fühlen sie sich bei der Auswahl allein gelassen. Dieses “Paradox of Choice” führt oft dazu, dass sie sich gar nicht entscheiden und somit den Kauf vor Abschluss abbrechen.
Die Chance nutzen
Wie gelangt man nun vom Angebotschaos zu einer echten Lösung als Stellenmarkt? Ein starkes Portal ist zwar die Basis, doch wahre Wirkung entsteht erst, wenn Beratung, Kampagne und Zielgruppe zusammenfinden. Ein Satz von Stephan bleibt in Erinnerung: “Wer heute Recruiting verkauft, verkauft in erster Linie Orientierung.” Das bedeutet, Arbeitgebern in der Komplexität zu helfen, ihnen durch Strategie Zeit zu sparen, Sichtbarkeit durch Relevanz zu schaffen und Vertrauen durch fundierte Beratung aufzubauen. Für Jobbörsen und Stellenmärkte geht es darum, sich vom Stellenanzeigen-Anbieter zum echten Recruiting-Partner zu entwickeln.
So verkaufen Sie Wirkung statt Formate
Der Fokus verschiebt sich von der Frage „Was möchten Sie schalten?“ hin zu „Was möchten Sie mit Ihrer Kampagne erreichen?“. Es geht lange nicht mehr nur um Formate, Preise und Mediadaten, sondern um die gesamte Candidate Journey, Funnels und die präzise Zielgruppenansprache, ergänzt durch Best Practices und klare Empfehlungen.
Ein entscheidendes Instrument hierfür ist der „Health Check“ mit dem Arbeitgeber. Das Ziel ist es, die Bedürfnisse des Kunden herauszukitzeln, Denkfehler aufzudecken und Potenziale sichtbar zu machen. Der Kunde soll selbst erkennen, dass er Beratung braucht – so wie ein Bauunternehmer, der im Gespräch bemerkte, dass seine Karriereseite keine Bewerbungsoption hatte. Ein individuell entwickeltes Recruiting-Konzept kann Employer Branding, Social Recruiting, Karriereseiten-Optimierung und eine langfristige Content-Strategie umfassen.