Trends im Online-Stellenmarkt 2025: Social Media, Monetarisierung und KI als Erfolgsfaktoren

Der Arbeitsmarkt und der damit verbundene Werbemarkt im deutschsprachigen Raum bleiben 2025 angesichts der Abhängigkeit von einer schwächelnden Industrie und davon abhängigen Dienstleistern angespannt. Das heißt aber nicht, dass die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern und Top-Talenten bei Unternehmen komplett stoppt. Es heißt vielmehr, dass der Wettbewerb um die Anzeigen-Budgets der Kunden sowie der Kostendruck, den Online-Stellenmarkt zu betreiben, steigt.

Stellenmärkte sind Marktplätze, und in den meisten “Vertikalen” oder “Rubriken” (wie auch immer man es nennen möchte) findet normalerweise bei einer angespannten Marktsituation eine Konsolidierung zu sehr wenigen großen Marktführern statt. Aber der Stellenmarkt ist anders, denn Recruiting ist anders. Recruiting ist deutlich komplexer, nuancierter und auf viel mehr individuellen, regionalen oder fachspezifischen Charakter ausgelegt. Auch das Vertrauen in die Brand des Jobbörse-Anbieters ist in Zeiten von KI und Online-Betrug wichtiger denn je. Deshalb gibt es nicht zuletzt alleine in Deutschland noch immer noch über 1.600 nationale, regionale oder fachspezifische Job-Plattformen. Das ist die Chance für Job-Plattformen, so wie ihr sie betreibt! Das Jobiqo-Team möchte euch dabei helfen, die dafür notwendigen Initiativen erfolgreich umzusetzen.

Wie schon in meinem Trend Blog für 2024 vorhergesagt, diversifiziert sich das Spektrum der Angebote für Online-Recruiting weiter und es setzt sich ein Trend hin zu strategischen Recruiting Konzepten – vom Employer Branding bis hin zu sogenannten „Candidate Funnels“ in Sozialen Medien – durch. Am Ende steht aber weiterhin die Stellenanzeige im Zentrum und bildet den Ausgangspunkt für Jobbörse-Produkte. Im Jahr 2025 setzt sich dieser Trend fort und wird zusätzlich von den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI), Social Media und einem enormen Kostendruck angefeuert.

Ein Bereich, der 2025 unserer Meinung nach besonders hervorstechen wird, ist Social Media. Social Recruiting entwickelt sich zunehmend zu einem entscheidenden Faktor, um neue Zielgruppen zu erreichen und sich im Wettbewerb zu positionieren. Gleichzeitig beweist der technologische Fortschritt – insbesondere durch den Einsatz von KI –, wie Skalierbarkeit und Kostenersparnis Hand in Hand gehen können.

1. Social Media: Der Game-Changer im Recruiting

Social Recruiting wird ein zentraler Bestandteil erfolgreicher Stellenmärkte. Social Media bietet nicht nur Reichweite, sondern auch die Möglichkeit, gezielt neue aktive und passive Zielgruppen (z.B. Generation Z) anzusprechen und so die Performance der Anzeigenprodukte messbar zu steigern. Durch Jobiqo AIR wird beispielsweise der Zugang für Jobbörsen zu Social Media deutlich vereinfacht. Da große Player wie Stepstone, Karriere.at oder Jobs.ch weiterhin versuchen, das Geschäft rund um klassische Einzelanzeigen zu protektionieren, entsteht so ein echter potentieller Game-Changer im Kampf um Kunden für Regionale oder branchenspezifische Job-Plattformen.

Die Ansprache über Social Media kann nicht nur Reichweite schafft, sondern auch die Qualität der Bewerbungen signifikant steigert. Der Trend geht hin zu voll integrierten Social-Media-Lösungen, die Programmatic Advertising mit gezieltem Social Recruiting kombinieren. HeyJobs in Deutschland, Whatchado in Österreich oder Duunitori in Skandinavien sind Beispiele für Online Recruiting Plattformen, die bereits jetzt mit sehr innovativen Social Media Ansätzen stark an Marktanteilen gewinnen. Gleichzeitig wird Social Media als ergänzendes Tool zu klassischen Jobanzeigen gesehen, das vor allem passive Kandidaten anspricht und so den Bewerberpool erweitert.

2. Monetarisierung: Vom Kostendruck zur Profitabilität

Die Zeiten hoher Deckungsbeiträge wie im Printbereich sind vorbei. Job-Plattformen stehen unter Druck, nachweisbare Ergebnisse zu liefern und gleichzeitig profitabel zu arbeiten. Arbeitgeber erwarten einen klaren Return on Investment (ROI) ihrer bezahlten Stellenanzeige, und der Fokus verschiebt sich hin zu Pay-for-Performance-Modellen, bei denen nur für messbare Leistung (Klicks, Interviews, Bewerbungen etc.) gezahlt wird. Durch den kosteneffizienten, effektiven und transparenten Einsatz von Jobiqo AIR können Jobbörsen jetzt Deckungsbeiträge erhöhen, und dennoch gleichzeitig Kosten bei gesteigerter Performance sparen.

Innovative Ansätze zur Monetarisierung umfassen die Erweiterung der Produktpalette durch Premium-Features, Upselling-Möglichkeiten und den Einsatz von Programmatic Advertising. Beispielsweise ermöglicht die Integration mit Bewerbermanagementsystemen (ATS) eine effizientere Verarbeitung von Bewerbungen, wodurch Medienbrüche reduziert werden. Jobiqo hat hier bereits 2024 wichtige Akzente gesetzt und die Integration von bis zu 60 ATS Anbietern ermöglicht. Auch die Verbesserung der Candidate Journey durch Expressbewerbungen („Quick Apply“) und optimierte Candidate Experience steigert die Zufriedenheit der Arbeitgeber und Bewerber gleichermaßen.

Ein wichtiger Aspekt ist auch die Diversifizierung der Einnahmequellen. Neben der klassischen Jobanzeige können Stellenmärkte durch Employer Branding, Sponsored Content und gezielte Social-Media-Kampagnen zusätzliche Umsätze generieren. Unternehmen, die auf eine solide Monetarisierungsstrategie setzen, können so die steigenden Betriebskosten kompensieren und langfristig wettbewerbsfähig bleiben.

3. Künstliche Intelligenz: Effizienz und Innovation vereint

KI bleibt auch 2025 ein entscheidender Treiber für den Online-Stellenmarkt. Automatische Betrugserkennung, KI-generierte Stellenanzeigen und intelligente Social-Media-Ad-Generierung sind nur einige Beispiele, wie KI den Markt revolutioniert und Use Cases, die Jobiqo bereits erfolgreich umgesetzt hat. Die Einführung von semantischen Suchmaschinen und KI-basierten Matching-Algorithmen verbessert zudem die Qualität der Bewerberauswahl erheblich und spart gleichzeitig Ressourcen.

Compliance-Herausforderungen wie die KI-Verordnung der EU (auch „KI-VO“ oder „EU AI Act)“ gewinnen an Bedeutung. Unternehmen müssen sicherstellen, dass KI-Lösungen transparent und regelkonform eingesetzt werden. Jobiqo setzt seit 2018 auf verantwortungsbewusste KI und arbeitet kontinuierlich an der Entwicklung sicherer und effizienter Tools. Ein Beispiel dafür ist die intelligente Klassifikation von Jobanzeigen, die nicht nur Zeit spart, sondern auch die Trefferquote erhöht.

Zuletzt konnte Jobiqo mit Kunden wie MyAbility auch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz für mehr Barrierefreiheit und einfacherer Zugänglichkeit Akzente setzen. Ein gemeinsames Projekt, gefördert durch netidee, wird sich 2025 diesem Thema ganz besonders widmen.

Auch wenn momentan KI einen starken Hype im Stellenmarkt auslöst und jede Woche eine neue “Recruiting Lösung” auf den Markt kommt, glauben wir stark daran, dass der größte Mehrwert in der Schaffung von Kosteneffizienz durch Automatisierung entsteht. Von der intelligenten Klassifizierung bis hin zur automatisierten Erstellung von Anzeigen und der stärkeren Nutzung smarter Schnittstellen (z.B. für Bewerbermanagement Systeme) erweitern wir ständig die technischen Möglichkeiten für eure Jobbörse.

Der Blick nach vorn: Chancen nutzen

Trotz der Herausforderungen zeigen die Entwicklungen aus dem vergangenen Jahr, dass Innovation und Kosteneffizienz die entscheidenden Erfolgsfaktoren für 2025 sein werden. Social Media wird sich weiter als Game-Changer etablieren, während sich der Fokus auf Pay-for-Performance-Modelle und die Integration von KI-Technologien verstärkt.

Zusätzlich dürfte die Konsolidierung im Jobmarkt 2025 weiter voranschreiten. Während große Plattformen wie Indeed und LinkedIn ihre Marktanteile durch innovative Technologien ausbauen, bleibt Platz für spezialisierte Nischenplattformen, die mit individuellen Lösungen und einer starken Markenbindung punkten können.

Die Zukunft des Online-Stellenmarkts gehört den Plattformen, die sich anpassen, innovieren und gleichzeitig die Candidate Experience in den Mittelpunkt stellen. Jobiqo bleibt dabei ein zuverlässiger Partner für seine Kunden und wird weiterhin daran arbeiten, den Stellenmarkt von morgen aktiv mitzugestalten.

Haben Sie Fragen oder möchten mehr über unsere Lösungen erfahren? Wir freuen uns auf den Austausch!

Trends für den erfolgreichen Online-Stellenmarkt im Jahr 2024

Der Arbeitsmarkt im deutschsprachigen Raum hat sich zuletzt dynamisch entwickelt, was neue Chancen und Herausforderungen für Jobbörsen mit sich bringt. Gemeinsam mit unseren Kunden blicken wir erwartungsvoll in Richtung 2024 und diskutieren an dieser Stelle gerne die Trends für die kommenden 12 Monate.

Der Wandel im Arbeitsmarkt und seine Bedeutung für den Online-Stellenmarkt

Die spürbare Verschiebung hin zu einem Arbeitnehmermarkt hat direkte Auswirkungen auf Jobbörsen. Es ist wichtiger denn je, dass sie nicht nur als Plattformen für Stellenanzeigen agieren, sondern auch als aktive Partner für Recruiting-Lösungen: vom Employer Branding bis hin zur Umsetzung von smarten Kandidatenakquise-Strategien. Jobbörsen müssen sich an die Bedürfnisse und Werte der Bewerberinnen und Bewerber anpassen und gleichzeitig Unternehmen dabei unterstützen, offene Stellen effizient und effektiv zu besetzen.

Das Themenpaar Reichweite und Performance hat im Jahr 2023 einen zentralen Stellenwert eingenommen. Jobiqo hat durch sein massives Investment in Jobiqo AIR schon zu Jahresbeginn eine transparente und kosteneffiziente Lösung (One-Stop-Shop) für Jobbörsen gelauncht, die alle Kanäle – von Job-Aggregatoren über Social Media bis hin zu Display-Netzwerken – in einer KI-gestützten Programmatic-Lösung bündelt.

Viele Jobiqo-Kunden haben bereits begonnen, dieses Tool zur effektiven Performance-Verbesserung für Stellenanzeigen zu verwenden. Wir werden auch weiterhin – neben vielen anderen Themen – in diesen Bereich investieren, um unsere Kunden wettbewerbsfähig zu halten.

Trend 1: Anpassung an den demografischen Wandel und Fachkräftemangel

Trotz der Rezession, die zu einer allgemeinen Reduzierung der Job-Volumen führt, sehen wir einen ansteigenden Fachkräftemangel und einen Wandel zum Arbeitnehmermarkt. Wir werden unsere Kunden weiterhin dabei unterstützen, Employer Branding-Strategien zu verbessern und effektive Talentakquise-Methoden zu entwickeln, damit ihre Unternehmens-Kunden in diesem dynamischen Wirtschaftsumfeld sich als attraktive Arbeitgeber positionieren können.

Trend 2: Vermarktungstrends und diversifizierte Jobbörse-Monetarisierung

Angesichts der sich wandelnden Marktanforderungen unterstützen wir dabei, verbesserte Monetarisierungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Der Trend geht dabei vom reinen Produkt- zum holistischen Konzeptverkauf, was die strategische Begleitung der Kunden durch Branding-Produkte bis hin zu optimierten Social Media-Kampagnen zur Gewinnung passiver Kandidaten umfasst. Durch den Einsatz moderner Kommunikationskanäle erreichen Jobbörsen die Zielgruppen direkt und effektiv. Damit sichern sie sich die Möglichkeit, höhere Preise abzurufen und einen potenziell größeren Teil der Recruiting Budgets für sich zu sichern.

Trend 3: Künstliche Intelligenz (KI / AI) als Innovationstreiber im Stellenmarkt

Das Jahr 2023 hat mit ChatGPT den Markt auf den Kopf gestellt. Auf einen Schlag hatten alle Marktteilnehmer ein deutlich mächtigeres KI-Tool an der Hand, als es vorher selbst für große Konzerne mit massiven Investments verfügbar war. Analog zum „Safety Car“ in der Formel 1 können Marktteilnehmer jetzt auf einen Schlag die besten KI-Tools verwenden, ohne zuvor massive Investments tätigen zu müssen. Es kommt sozusagen zu einem Aufholeffekt, den auch Online-Stellenmärkte im Jahr 2024 nutzen können, wenn sie geschickt die bekannte Marke, das bestehende Netzwerk und die eigenen Daten auf der “KI-unterstützten Jobbörse der Zukunft” einsetzen.

Wir beschäftigen uns schon seit 2017 mit KI-Anwendungen und haben uns für 2024 die Umsetzung vieler kompakter und effektiver Use Cases auf die Roadmap gesetzt. Jobiqo hilft Job-Plattformen dabei, diese Technologien wertschöpfend einzusetzen und dabei gleichzeitig die regulatorischen Anforderungen z.B. der DSGVO oder auch des neuen “AI Act” der EU einzuhalten.

Trend 4 – Programmatic Job Advertising und Google PMAX für Job-Plattformen

Der Launch von Jobiqo AIR hat bei jenen Jobbörsen, die diesen neuen Service nutzen, bereits in kurzer Zeit zu einer massiven Verbesserung der Klick- und Bewerber-Performance auf den Job-Plattformen geführt.

Jobiqo ermöglicht Job-Plattformen mit Jobiqo AIR immer die größte Auswahl an Kanälen sowie den transparenten und kosteneffizienten Zugang im komplexen und dynamischen Performance Marketing-Ecosystem zu erhalten. Außerdem optimieren wir die Möglichkeiten zur Gewinnung von passiven Kandidaten über Social Media in Kombination mit KI-Einsatz und neuen Kandidaten-Funnels.

Update 2. Februar 2024: Ursprünglich haben wir erwartet, dass Google 2024 mit dem neuen PMAX-basierten Google Job Ad (JA) Produkt zusätzliche Impulse im Performance-Marketing setzen wird und diese dann auch über Jobiqo AIR verfügbar sein werden. Zur Überraschung der ganzen Branche hat Google aber Anfang Februar an alle Teilnehmer in der Alpha Testphase in den USA kommuniziert, dass nach Ende der Alpha-Testphase Ende März, das Google Job Ad Produkt nicht weiterentwickelt wird (Jobiqo ist durch viele Kunden in den USA auch in Nordamerika aktiv und daher gut vernetzt). Zu den potenziellen Gründen und eventuellen (ausbleibenden) Effekte für die Branche berichten wir in einem weiteren Blog-Artikel. 

Trend 5 – Optimierung der User Experience des Online-Stellenmarkts

Wir haben begonnen, deutlich mehr Daten entlang der User Journey auszuwerten, und mit Vorschlägen zur Verbesserung der Kandidaten-Journey auf der Job-Plattform zu arbeiten. Möglichkeiten wie eine Quick-Apply-Funktion oder die Whatsapp-Bewerbung werden 2024 eine zusätzliche Erhöhung der Engagement- und Conversion-Zahlen bringen. Auch die Vereinfachung der Integration in Drittsysteme, wie zum Beispiel Bewerbermanagement (BMS / ATS), soll helfen, bessere User Journeys zu erreichen und mehr Bewerbungen zu generieren. Jobiqo setzt schon länger auf einen Mobile First Ansatz, denn die große Mehrheit der Jobbörse-User verwendet mittlerweile ein Mobiltelefon.

Kundenorientierte Zusammenarbeit

Wir haben in diesem Jahr sehr viele Gespräche geführt, wertvolles Feedback erhalten und durch die höhere Frequenz unserer Newsletter auch mehr Interaktionen schaffen können. Jobiqo unterstützt bereits über 150 Stellenmarkt-Kunden in mehr als 20 Ländern weltweit mehr als 300 Jobbörsen zu launchen oder zu migrieren und wir haben das Bestreben, in den jeweiligen Segmenten diesen Austausch weiter zu fördern.

PS: Mehr Whitepaper, Case Studies und Ressourcen finden sich auf unserer Website.

5 Trends, die Online-Stellenmärkte im Jahr 2023 beachten sollten

Die Online Recruiting Branche ist nach wie vor ein dynamisches Marktumfeld im deutschsprachigen Raum. Trotz zunehmender Ängste vor einer Rezession und geopolitischen Unsicherheiten ist die Nachfrage bei Online-Stellenmärkten stetig gewachsen.

Das wachsende Umfeld von potenziellen Partnern im Ökosystem von Online-Jobbörsen und die – mittlerweile greifbaren – Anwendungsmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz bieten völlig neue Perspektiven. Werden die Möglichkeiten von Netzwerkpartnern und Technologieanbietern genutzt, können intelligentere und effizientere Lösungen für Arbeitgeber und Kandidaten auf den Stellenmärkten umgesetzt werden.

Für das Jahr 2023 erwarten wir folgende Trends

Insbesondere Akteure im Umfeld von Online-Stellenmärkten, Verlagswesen, Personalvermittlung sowie Technologieanbieter im HR-Umfeld sollten folgende Trends beobachten:

  • Die Nachfrage nach Kandidaten wächst trotz wirtschaftlicher Herausforderungen
  • Chancen für höhere Preise bei Stellenanzeigen
  • Der (langsame) Anstieg von Programmatic Advertising bei Stellenanzeigen
  • Diese Ökosystempartner und Wettbewerber sollten Jobbörsen beobachten
  • Microsofts ChatGPT, Googles BARD & Co: Künstliche Intelligenz wird nun für eine breitere Masse zugänglich

#1. Die Nachfrage nach Kandidaten wächst trotz wirtschaftlicher Herausforderungen

Die Europäische Kommission geht davon aus, dass die Wirtschaftswachstumsrate innerhalb der EU 2023 bei 0,8 % liegen wird und damit der Sturz in die Rezession „knapp“ vermieden werden kann. Diese Prognose schafft wachsenden Optimismus für den weiteren wirtschaftlichen Kontext.
Einige Sektoren werden jedoch mehr als andere von der wirtschaftlichen Gesamtsituation gefordert sein. Laut Untersuchungen von SIA, einem globalen Berater für Personal- und Recruiting-Lösungen, hat der Fachkräftemangel im Jahr 2022 erneut einen Höhepunkt erreicht – in vielen Sektoren wird der Fachkräftemangel weiterhin hoch bleiben. 75 % der Unternehmen gaben bei einer Umfrage von SIA an, dass sie Schwierigkeiten haben, geeignete Talente für offene Stellen zu finden.
Dieses Phänomen unterstreicht die wichtige Rolle von Jobbörsen für die Erschließung von passenden Kandidaten. Obwohl eine kontinuierliche Konsolidierung der Marktteilnehmer zu beobachten ist, bleibt der Online-Stellenmarkt nach Regionen und Branchen stark fragmentiert, was zu einer wachsenden Nachfrage und somit Potenzial für spezialisierte regionale oder branchenspezifische Job-Plattformen führt.

#2. Chancen für höhere Preise bei Stellenanzeigen

Betreiber von führenden Online-Stellenmärkten haben zwar eine Verlangsamung des Wachstums von veröffentlichten Stellenanzeigen festgestellt, können jedoch gleichzeitig eine Erhöhung der Preise pro Stellenanzeige beobachten. Das Anbieten von Employer-Branding-Produkten kann Jobbörsen gleichzeitig eine zusätzliche Differenzierung im starken Wettbewerb ermöglichen. Das reine Durchschalten von Print-Anzeigen kann die tatsächliche Nachfrage von Unternehmen nicht mehr decken, weshalb sich auch Job-Plattformen im Verlagsbereich noch mehr als “Trusted Advisor” etablieren müssen, um Arbeitgebern die beste Kombination aus Reichweite- und Positionierungsmöglichkeiten zu bieten.

Die Einführung neuer Produkte und Services ist auch ein guter Zeitpunkt für Preisanpassungen, solange diese nicht nur zur Erhöhung der eigenen Margen dienen. Der Wettbewerb in der Branche wächst auch im deutschsprachigen Raum stark und um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Betreiber kontinuierlich in das Branding und das Marketing ihrer Jobbörse investieren. In unserem Whitepaper “Job Board Model Playbook” gibt es weitere Einblicke in die gängigsten Geschäftsmodelle und Preisstrategien für Online-Stellenmärkte.

# 3. Der (langsame) Anstieg von Programmatic Advertising bei Stellenanzeigen

„Programmatic Job Advertising,“ (programmatische Werbung), ist ein Trend, der – nach den USA und Großbritannien – nun auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz Einzug hält. Mit Programmatic Job Advertising werden Stellenanzeigen automatisiert und intelligent unter Anwendung von Performance-Marketing Mechanismen wie beispielsweise dem Reichweitezukauf auf Basis von Cost-per-Click (CPC) oder Cost-per-Application (CPA) ausgespielt.
Diese Formen der performance-basierten Reichweite haben im letzten Jahr viel Aufmerksamkeit in den Medien erhalten. Das Versprechen, dass Programmatic Advertising für Stellenanzeigen den Online-Recruiting-Markt schnell disruptiert, wurde letztendlich nicht eingehalten. Abhängig von Branche, Stellenumfang oder Volumen ist Programmatic Advertising allerdings eine interessante Erweiterung des eigenen Angebots. Mehr und mehr Anbieter in Europa werden ähnliche Dienstleistungen anbieten, da innerhalb der Branche der Bedarf zur Verbesserung der Qualität und der Conversion Rate durch eine leistungsbasierte Traffic-Akquise steigt. Werden die Vorteile der leistungsbasierten Reichweite proaktiv genutzt und wird dadurch gleichzeitig ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Quantität und Qualität der Bewerber und Bewerbungen garantiert, dann steht dem Erfolg einer Jobbörse im Jahr 2023 nichts mehr im Weg.

# 4. Diese Ökosystempartner und Wettbewerber sollten Jobbörsen beobachten

Google und Meta werden weiter in der Bedeutung als Partner für die Reichweitengewinnung wachsen. Jobbörsen sollten daher nach ihnen Ausschau halten, insbesondere Google scheint sich nun neu zu positionieren. Die Suchmaschine investiert derzeit mehr in die Verbesserung der Google for Jobs-Erfahrung, während andere HR-Produkte wie Google Hire oder mehrsprachige Google Job Cloud-Lösungen eingestellt werden.
Auch Facebook geht seit letztem Jahr in eine andere Richtung: Facebook Jobs wurde Ende 2022 in den USA und Kanada eingestellt und wird stattdessen ein Partner für bezahlte Kampagnen für passive Bewerber bleiben.
Indeed und LinkedIn hingegen haben Recruiting im Kern ihres Geschäfts und werden die wichtigsten Konkurrenten in der Branche sein, die es zu beobachten gilt. Die Marktdurchdringung der beiden „Powerhäuser“ wächst weltweit. Ein Blick auf den Erfolg der beiden Plattformen in Zahlen: Zusammen haben diese im Jahr 2022 fast 50 % des Gesamtumsatzes im globalen Online-Stellenmarkt erwirtschaftet. Jobbörsen-Betreiber sollten sich jedoch nicht vom Erfolg der größten Konkurrenten blenden lassen. Die eigene “Value Proposition” und die Differenzierungsfaktoren sollten jetzt umso mehr geschärft werden – mehr dazu ist in unserem Whitepaper “Job Board Strategy Debunk” nachzulesen. Die Konzentration auf SEO und Branding-Optionen erlaubt die Nutzung der vielen Vorteile des Ökosystems, in dem sich die eigene Jobbörse befindet.

# 5. Microsofts ChatGPT, Googles BARD & Co: Künstliche Intelligenz wird nun für eine breitere Masse zugänglich

Künstliche Intelligenz (KI), insbesondere Teilbereiche wie Machine Learning oder Deep-Learning, haben noch keinen der bestehenden Anbieter disruptiert. Aus der gewonnenen Expertise mit Jobiqos KI-gestützter Matching-Technologie, als Teil unseres Plattform-Angebots, sehen wir die Anwendungsmöglichkeiten von KI als unterstützende Werkzeuge zur Verbesserung von Services: von der automatischen Klassifizierung von Jobs bis zur intelligenten Steigerung der (programmatischen) Reichweite. Künstliche Intelligenz wird dazu beitragen, Kosten zu sparen und gleichzeitig bessere Suchergebnisse für Kandidaten zu erzielen und die Kandidaten-Experience zu verbessern.
Mit ChatGPT und OpenAI kann in vielen Branchen ein größerer Wandel herbeigeführt werden. Für Stellenbörsen könnte es laut einiger Marktexperten kurzfristig zur Verbesserung von Stellenbeschreibungen eingesetzt werden. Der Hintergrund dafür ist der Gedanke, dass „die Stellenanzeige fast immer etwas ist, was verbessert werden kann“. Rechtliche Bedenken sind natürlich insbesondere in Europa zu berücksichtigen, es wird 2023 aber zu einem deutlichen Anstieg von Ideen innerhalb des Marktes kommen. Der einfache Zugang zu KI-Anwendungen durch Plattformen wie ChatGPT wird diese Möglichkeiten jedenfalls schneller vorantreiben.

Zusammenfassung

2023 verspricht ein aufregendes Jahr im Bereich Online-Recruiting und Stellenmärkte zu werden. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt die Nachfrage nach spezialisierten Lösungen in einem fragmentierten globalen Recruiting-Markt sehr stark. Des Weiteren können Jobbörsen von neuen Möglichkeiten profitieren, wie z.B. der Preisgestaltung und Erweiterung ihres Angebots durch Employer-Branding Produkte. Auch Programmatic Advertising und leistungsbasierte Reichweite werden eine interessante Erweiterung der Serviceoptionen darstellen. Zudem bieten aufkommende KI-Anwendungen wie ChatGPT das Potenzial, Stellenanzeigen und die allgemeine Benutzerfreundlichkeit der Jobbörsen zu verbessern.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten Job-Plattformen in SEO und Marketing investieren. Zudem empfiehlt es sich für Jobbörsen mit Partnern wie Google und Meta zusammenzuarbeiten. Mit dem richtigen Ansatz können Stellenbörsen ein leistungsfähiges Instrument für Arbeitgeber sein, um jene Teams aufzubauen, die sie für ihren Erfolg brauchen. Auch Bewerber profitieren von verbesserten Lösungsansätzen, über die sie schneller und einfacher sinnvolle Arbeit für sich finden.

Wir befinden uns in spannenden Zeiten.

Sollen wir Ihren Online-Stellenmarkt auf den letzten Stand der technischen Möglichkeiten bringen? Mit der flexiblen Jobbörse-Software, der KI-basierten Such- und Matching-Technologie und Programmatic Job Advertising bietet Jobiqo ein breites Spektrum an Möglichkeiten, um Ihre Job-Plattform zukunftssicher zu machen.

Lernen Sie mehr darüber wie Sie mit Jobiqo Ihre Jobbörse wettbewerbsfähig machen